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Pseudo-Friedrich-Schiller-Zitat. |
Dieses beliebte angebliche Schiller-Zitat ist in den Schriften Friedrich Schillers weder so noch so ähnlich zu finden und taucht bei einer chronologischen Durchsuchung der digitalisierten Texte das erste Mal im Jahr 1980 in einer Aphorismensammlung auf (Link).
Diese Aphorismen-Sammlung Lothar Schmidts ist allerdings keine verlässliche Quelle für Zitate, da sie erstens die Zitate ohne Quellenangaben präsentiert und ich zweitens schon andere Falschzitate in dieser Sammlung entdeckt habe (Link).
So wie Klopstock, Goethe, Wieland oder Jean Paul verwendet auch Friedrich Schiller gelegentlich das Bild vom "ewigen Frühling", allerdings - so wie die anderen Autoren - nie im Zusammenhang mit dem Wort "Phantasie".
Das Bild des "ewigen Frühlings" geht auf die Beschreibung des Goldenen Zeitalters in Ovids 'Metamorphosen' zurück, im Goldenen Zeitalter herrschte nach Ovid beständiger, "ewiger" Frühling: "ver erat aeternum"(Metamorphosen I, 107 ).
Artikel in Arbeit.
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Quellen:
Beispiele für falsche Zuschreibungen:
Lothar Schmidt: Aphorismen von A-Z: das grosse Handbuch geflügelter Definitionen, Drei Lilien Verlag, Wiesbaden: 1980, S. 338 (Link)
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Dank:
Ich danke Susanne Fischer für ihren Hinweis auf dieses Kuckuckszitat.