Also, liebe deutsche Mitbürger, bitte jetzt tief in die Geldbörse, nein besser aufs Konto zugreifen für unsere lieben Gäste, dann gibt es auch keine Kriminalität mehr. pic.twitter.com/bl2G6RMQwv— Erika Steinbach (@SteinbachErika) 31. Januar 2018
Dieses Zitat mit den vielen Rechtschreibfehlern ist ein übler Scherz, der der deutschen Integrationsbeauftragten Aydan Özoğuz unterschoben wurde und von der ehemaligen CDU-Abgeordneten Erika Steinbach weiterverbreitet wird, obwohl Staatsministerin Aydan Özoğuz sie darauf aufmerksam gemacht hat, dass es - wie jedem aufmerksamen Leser sofort klar sein müsste - ein erfundenes, erlogenes Zitat ist.
Der Tweet von Erika Steinbach wurde über 300 Mal retweetet und offensichtlich glauben jetzt viele ihrer Follower, Aydan Özoğuz habe diesen Blödsinn wirklich gesagt.
Dieses Falschzitat über die angebliche "Schuld der Deutschen, weil deren Spendenbereitschaft zu wünschen übrig lässt", hat Empörung und Hass ausgelöst.
Reaktionen auf Twitter; zwei Beispiele von Dutzenden:
"Das ist eine Unverschämtheit, was diese Türkin da von sich gibt! Es ist nicht zu übersehen, dass nur in der SPD und bei den GRÜNEN solche abgetakelten "Damen" mit Migrationshintergrund Karriere machen können!"
Diese Aussage hat sich jemand ausgedacht! Heute sagt man Fake, früher hieß es einfach „eine Lüge“. https://t.co/erpSqvgW8C— Aydan Özoğuz (@oezoguz) 1. Februar 2018
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Interessant ist doch, dass die Wahrheit sich offenbar nicht verhetzen lässt. Deswegen muss man Zitate erfinden, diese posten und dann Entrüstung vorgaukeln. Einfaches falsches Szenario. So läuft das wohl bei @SteinbachErika. @alvar_fhttps://t.co/AX1c8LsNl9— Aydan Özoğuz (@oezoguz) 1. Februar 2018
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Nachtrag:
Erika Steinbach freut sich inzwischen übrigens, dass Twitter-Angestellte bei ihrem rufschädigenden, hassauslösenden Tweet keinen Regel- oder Gesetzesverstoß erkennen konnten (Link).
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Dank:
Ich danke Tobias Blanken für den Hinweis auf dieses Falschzitat.
Die Liebe der Rechten zu Falschzitaten ist echt beachtlich. /Cc @krieghoferhttps://t.co/Dyu8jrPUiN— Tobias Blanken (@Tobias_B) 1. Februar 2018