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Channel: ZITATFORSCHUNG
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Showing article 101 to 120 of 545 in channel 72858512
Channel Details:
  • Title: ZITATFORSCHUNG
  • Channel Number: 72858512
  • Language: German
  • Registered On: November 27, 2017, 1:05 am
  • Number of Articles: 545
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  • RSS URL: http://falschzitate.blogspot.com/feeds/posts/default?alt=rss
  • Publisher: https://falschzitate.blogspot.com/
  • Description: FALSCHZITATE mit Belegen und Kommentaren. Hunderte falsche Zitate, Memes, Kuckuckszitate,...
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"Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen." Martin Luther (angeblich)

April 27, 2018, 7:07 am
≫ Next: "In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod." Alexander Kluge (angeblich)
≪ Previous: "Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen." Kurt Tucholsky (angeblich)
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Dieses Pseudo-Luther-Zitat gehörte jahrzehntelang zu den beliebtesten Martin-Luther-Zitaten Deutschlands, bis sich die Erkenntnis durchsetzte, dass das Zitat in den Werken Luthers nicht zu finden und erst etwa 500 Jahre nach seinem Tod in den 1930er Jahren entstanden ist.

Der bislang früheste schriftliche Beleg für das Zitat stammt aus einem Rundbrief des Pfarrers Karl Lotz aus Hersfeld an Vertrauensleute der Bekennenden Kirche von Kurhessen Waldeck vom 15. Oktober 1944 (Link).

 

______
Quellen:
Martin Schloemann: "Luthers Apfelbäumchen? Ein Kapitel deutscher Mentalitätsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg."(EA: Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen: 1994) Zweite, erweiterte Ausgabe, Pro BUSINESS, Berlin: 2016, S. 28 (Link)
Martin Schloenmann, am 15. April 2017 in der "FAZ": Reinhard Bingener: Interview mit  Lutherforscher Schloenmann: "Mit Luther hat der Spruch nichts zu tun".  (Link)
Wikipedia: "So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen"

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"In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod." Alexander Kluge (angeblich)

April 28, 2018, 7:22 am
≫ Next: "Die wirklich gefährlichen Heuchler heucheln Desinteresse." Karl Kraus (angeblich)
≪ Previous: "Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen." Martin Luther (angeblich)
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Dieses Zitat stammt von dem deutschen Dichter und Epigrammatiker Friedrich von Logau aus der Barockzeit und war 1974 der Filmtitel eines satirischen Films von Alexander Kluge und Edgar Reitz.

  • "In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod."
  • "In Danger and Deep Distress, the Middle Way Spells Certain Death."
  • "Quando un grave pericolo è alle porte le vie di mezzo portano alla morte."
  • "En peligro y máximo apuro el compromiso lleva a la muerte."

 

Friedrich von Logau, "Zu-Gabe"


                    "Der Mittel-Weg.
            In Gefahr und grosser Noth
            Bringt der Mittel-Weg den Tod."

                             (Link)


_______
Quellen:
"In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod", Filmtitel; Regie: Alexander Kluge und Edgar Reitz, 1974 (Link);(Link)
Alexander Kluge: "In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod. Texte zu Kino, Film, Politik", herausgegeben von Christian Schulte, Vorwerk Verlag 8, Berlin: 1999
"Friedrichs von Logau Sämmtliche Sinngedichte", herausgegeben von Gustav Eitner, Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart, CXIII., Tübingen: 1872, S. 421 (Link)
Wikipedia (Link)
Kurt Tucholsky Gesellschaft (Link)


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"Die wirklich gefährlichen Heuchler heucheln Desinteresse." Karl Kraus (angeblich)

April 28, 2018, 7:23 am
≫ Next: "Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt." Dante Alighieri (angeblich)
≪ Previous: "In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod." Alexander Kluge (angeblich)
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Bildspruch Spruchbild www.spireo.de


Dieses Kuckuckszitat taucht 2003 im Usenet ohne Zuschreibung an Karl Kraus auf und wird ihm erst seit Kurzem im Internet unterschoben.
Die wirklich gefährlichen Heuchler heucheln Desinteresse.

Karl Kraus (1874 - 1936)
— BuecherFloMarkt (@BuecherFloMarkt) 28. April 2018

In den Briefen und Schriften von Karl Kraus hat es noch niemand gefunden und in den digitalisierten Zeitungen und Büchern kommt das Zitat bislang noch nicht vor.

Bildspruch Spruchbild www.spireo.de__________
Quellen:
Anonym: 28.08.2003 22:03 my-mania.eu/board/thread (ohne Zuschreibung an Karl Kraus; in einer Liste vor einem fast korrekt wiedergegebenen Aphorismus von Karl Kraus)

Karl Kraus unterschoben:
aphorismen.de/zitat/88385 
gutezitate.com/zitat/160326 
spireo.de/spruchbild 


 
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"Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt." Dante Alighieri (angeblich)

April 30, 2018, 6:29 am
≫ Next: "Zum Zweck der Machterhaltung wird man die Weltbevölkerung auf ein Minimum reduzieren. Dies geschieht mittels künstlich erzeugter Krankheiten." Carl Friedrich von Weizsäcker (angeblich)
≪ Previous: "Die wirklich gefährlichen Heuchler heucheln Desinteresse." Karl Kraus (angeblich)
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Pseudo-Dante quote.


Auch wenn laut Google im deutschen Sprachraum auf ungefähr  13.200  Webseiten behauptet wird, dieses Sprichwort stamme von Dante Alighieri aus dem 13. oder 14. Jahrhundert, stammt es nicht von ihm, sondern von einer unbekannten Person aus dem 20. Jahrhundert.

Es gibt wohl kaum eine unseriöse deutschsprachige Zitatsammlung (Link), in der dieses Zitat nicht Dante zugeschrieben wird; in seriösen Zitatsammlungen allerdings ist das Zitat nicht verzeichnet.

Es ist anscheinend ein ausschließlich deutschsprachiges Dante-Zitat, auf Italienisch oder Englisch ist es nicht zu finden, die Deutsche Dante Gesellschaft kennt es auch nicht.

In den digitalisierten Texten taucht der Spruch zum ersten Mal - ohne Quellenangabe, wie auch später immer - in einer forstwissenschaftlichen Zeitschrift 1967 auf (Link). Später findet man diesen Pseudo-Dante-Spruch in Gärtner- und Feuerwehrzeitungen sowie in Managerratgebern, niemals in digitalisierten literaturwissenschaftlichen Studien.

Auch im Deutschen Bundestag wurde dieses Kuckuckszitat seit 1983 von Konservativen gerne zitiert; drei Beispiele:

1983
  • "Seiters. [CDU/. CSU]: Sie haben eine Werft doch noch nie von innen gesehen! – (Weitere Zurufe von der CDU/CSU) Von dem italienischen Dichter Dante stammt das Wort: „Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt“. (Link)
1991
  • "Ein altes Sprichwort lautet: Der eine wartet, daß die  Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und  handelt. Meine Damen und Herren, die Zeit zum Handeln ist da."
    Bundestag, 1991 (Link)
1997
  • "wir Koalitionsparteien halten es eher mit der Weisheit Dantes, der sagte: Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt - der andere sieht die Chance und handelt. Davon lassen wir uns in erster Linie tragen und lenken."(Link)
_
Manchmal wird das Sprichwort auch Johann Wolfgang von Goethe unterschoben: Es ist weder in seinen noch in Dantes Werken bisher gefunden worden und scheint erst um die Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt worden zu sein.

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Pseudo-Goethe quote.

  
Pseudo-Dante quote.
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Quellen:
Beispiele für Zuschreibungen an Dante: (Link)

Erstmals, laut Google Books 1967 in: Forstarchiv, Bände 38-40, M. und H. Schaper, Hannover: 1967, S. 58 
Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll vom 11. September 1997, Ernst Hinsken, S. 17129 (Link)
Hans Werner Wüst: "Zitate u. Sprichwörter", Bassermann, München: 2010 ebook  (Link)
Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.): "Mitarbeitermotivation - treffend verpackt: Über 800 Zitate ausgewählter Perönlichkeiten". Springer Gabler, Wiesbaden: 2013, S. 50 (Link) 

Beispiele für Zuschreibung an Goethe:
André Kürzel, Birgit Dick: "Zitate für Erfolg im Projekt, im Team, im Meeting, im Management, im Projekt und in der Kommunikation", epuli GmbH, Berlin: 2014, S. 10 (Link)
naturparkmagazin.de, 2014


Google
1. Mai 2002, Robin Stocks groups.google.com/forum/

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Dank
Ich danke Lisi Moosmann  für ihre italienischen Recherchen.
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"Zum Zweck der Machterhaltung wird man die Weltbevölkerung auf ein Minimum reduzieren. Dies geschieht mittels künstlich erzeugter Krankheiten." Carl Friedrich von Weizsäcker (angeblich)

May 1, 2018, 6:04 pm
≫ Next: "Der bedrohte Frieden." Carl Friedrich von Weizsäcker (angeblich)
≪ Previous: "Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt." Dante Alighieri (angeblich)
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Seit 10 Jahren werden im Internet 12 Prophezeiung des Physikers und Friedensforschers Carl Friedrich von Weizsäcker verbreitet, die angeblich in seinem Buch "Der bedrohte Friede", Hanser Verlag, aus dem Jahr 1983 zu finden sind (Link).

Aber diese Prophezeiungen stammen nicht von Carl Friedrich von Weizsäcker, sondern von einer unbekannten Autorin oder einem unbekannten Autor wahrscheinlich aus dem Jahr 2007.

In dem 648 Seiten starkem Buch Weizsäckers (alle Auflagen von 1981 bis 1984 haben dieselbe Seitenanzahl) mit der Sammlung von 53 Artikeln zur Politik aus den Jahren 1945 bis 1981 ist kein einziger Satz der 12 Prophezeiungen Weizsäcksers zu finden, wie einige, die diese falschen Prophezeiungen verbreitet haben, inzwischen auch zugeben (Link).

Diese falschen Prophezeiungen sind auch keine Paraphrasierungen von Sätzen, die Weizsäcker so ähnlich 1983 publiziert hat. Weder ich noch sonst jemand hat entsprechende Passagen in Weizsäckers Buch entdecken können.





Erfunden wurden diese angeblichen 1983er-Prophezeiungen 25 Jahre nach dem Jahr 1983 im Milieu eines Vereins, dessen unbekannte Mitglieder sich "Neue Gemeinschaft von Philosophen" nennen und sich nach der Meinung einer anderen rechtsextremen Gruppierung als"das letzte schlagkräftige Bataillon des deutschen Volkes" verstehen.

Dieser Verein gibt "Reichsbriefe" heraus und die Carl Friedrich von Weizsäcker unterschobenen Prophezeiungen kann man im "Reichsbrief" Nr. 8 vom 29. September 2009 nachlesen (Link).
 

Pseudo-Friedrich-von-Weizsäcker-1983-Prophezeiungen (erlogen um 2007):

  1. Die Arbeitslosenzahlen werden weltweit ungeahnte Dimensionen erreichen.
  2. Die Löhne werden auf ein noch nie da gewesenes Minimum sinken.
  3. Alle Sozialsysteme werden mit dem Bankrott des Staates zusammenbrechen. Rentenzahlungen zuerst. Auslöser ist eine globale Wirtschaftskrise ungeheurer Dimension, die von Spekulanten ausgelöst wird.
  4. Circa 20 Jahre nach dem Untergang des Kommunismus werden in Deutschland wieder Menschen verhungern. Einfach so.
  5. Die Gefahr von Bürgerkriegen steigt weltweit dramatisch.
  6. Die herrschende Elite wird gezwungen, zu ihrem eigenen Schutz Privatarmeen zu unterhalten.
  7. Um ihre Herrschaft zu sichern, werden diese Eliten frühzeitig den totalen Überwachungsstaat schaffen, und eine weltweite Diktatur einführen.
  8. Die ergebenen Handlanger dieses “Geld-Adels” sind korrupte Politiker.
  9. Die Kapitalwelt fördert wie eh und je einen noch nie dagewesen Nationalismus (Faschismus), als Garant gegen einen eventuell wieder erstarkenden Kommunismus.
  10. Zum Zweck der Machterhaltung wird man die Weltbevölkerung auf ein Minimum reduzieren. Dies geschieht mittels künstlich erzeugter Krankheiten. Hierbei werden Bio-Waffen als Seuchen deklariert, aber auch mittels gezielten Hungersnöten und Kriegen. Als Grund dient die Erkenntnis, daß die meistenMenschen ihre eigene Ernährung nicht mehr finanzieren können, jetzt wärendie Reichen zu Hilfsmaßnahmen gezwungen, andernfalls entsteht für sie ein riesiges, gefährliches Konfliktpotential.
  11. Um Rohstoffbesitz und dem eigenen Machterhalt dienend, werden Großmächte Kriege mit Atomwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen führen.
  12. Die Menschheit wird nach dem Niedergang des Kommunismus das skrupellosesteund menschenverachtendste System erleben, wie es die Menschheit noch niemals zuvorerlebt hat, ihr “Armageddon” (“Endkampf”).
    Das System, welches für diese Verbrechen verantwortlich ist, heißt ”unkontrollierter Kapitalismus
    “.

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Twitter:


Die ehemalige CDU-Politikerin Erika Steinbach, der es Spaß macht, erlogene Zitate zu verbreiten, hat auch ein Video dieser Pseudo-Weizsäcker-Prophezeiungen auf Twitter verbreitet:

Carl Friedrich von Weizsäcker: Eine unglaublich genaue Analyse aus dem Jahre 1983 - YouTube https://t.co/u7VtVzYOw9
— Erika Steinbach (@SteinbachErika) 15. Mai 2017
_

Ein Video von dieser plumpen Fälschung wurde mehr als 160.000 Mal angeklickt:
https://t.co/ZgjNKuHqJC, Carl Friedrich von Weizsäcker seine Prophezeiungen für Deutschland
— ReinerZufall (@Bigreiner) 15. April 2017
_

Man verbreitet Unwahrheiten und versichert gleichzeitig treuherzig, der Wahrheit besonders verpflichtet zu sein und bemerkt die unfreiwillige Komik nicht, die durch diesen Widerspruch entsteht.

_______
Quellen:
Carl Friedrich von Weizsäcker: "Der bedrohte Friede. Politische Aufsätze 1945-1981", Carl Hanser Verlag, München, 1. Auflage: 1981, identische Auflagen 3 u. 4: 1983; Lizenausgabe: "Der bedrohte Friede. Politische Aufsätze 1945-1981", dtv,  München: 1984, 2. Auflage
Carl Friedrich von Weizsäcker: "Der bedrohte Friede – heute", Hanser, München: 1994 (Manche behaupten fälschlich, die Prophezeiungen stünden in diesem Buch von 1994)
Christoph Bertram: "Überleben in Frieden - Die Aufsätze Carl-Friedrich von Weizsäckers: Ethik als politisches Argument", Die ZEIT, 11/1982, 12. März 1982 (Link)
altermannblog.de:  "CFv Weizsäckers Voraussagen", 2013f.

Die Pseudo-Prophezeiungen (datiert meistens auf das Jahr 1983, machmal auch auf 1981 oder 1994) werden auf Facebook, Twitter und Youtube, durch Leserbriefe und Postings sowie durch vier Bücher (Link) verbreitet. Eine Google-Suche ergibt ungefähr 1000 Treffer; einige Beispiele für die Verbreitung der 12 Kuckuckszitate:

Hans Peter Ackermann: "Verkauftes Land", Books on Demand, Norderstedt: 2009, S. 128  (Link)
Anonym (GFG): "Exodus: Aufbruch in eine neue Gesellschaftsordnung oder Warum der mündige Bürger für eine gerechte und friedvolle Gesellschaft eintreten muss",  Frieling Verlag, Berlin: 2015, S. 36ff. (Link)
2009: Anonym (Neue Gemeinschaft von Philosophen, Motto: "ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT!"):  "Selbst Carl Friedrich von Weizäcker (!) erkannte die Verschwörung - schon 1983!", "Reichsbrief" Nr. 8, 29. September 2009, S. 21 (pdf)
2008?: Anonym (initiative vernunft. Impuls- und Informationsplattform für Mensch und Mitwelt in gemeinsamer Zukunft): "Carl Friedrich von Weizsäcker -'Der bedrohte Friede - heute' (1983)"(Link) (Mit nicht auf dem ersten Blick ersichtlichem Hinweis, dass die Prophezeiungen in Weizsäckers Büchern nicht zu finden sind.)
2009: querdenkerforum.de/forum
2010: lupocattivoblog.com
2012: http://www.spiegel.de/forum
2013: andreas-unterberger.at, anonymer Kommentar 
2014:  elo-forum.org 
2016:  prophezeiungsforum.de
2017:  heise.de/forum
pce.at/PDF
politaia.org
Die Links zu den allerersten Verbreitungen aus dem Jahr 2007 funktionieren nicht mehr.
(Google)

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Dank:
Ich danke Basso Continuo sehr für seinen Hinweis auf diese Pseudo-Prophezeiungen und seine  Recherchen. Dank auch an altermannblog.de,  der meines Wissens als Erster auf diese Fälschungen aufmerksam gemacht hat, sowie an Martha Bunk vom Hanser Verlag für ihre Auskunft.

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"Der bedrohte Frieden." Carl Friedrich von Weizsäcker (angeblich)

May 3, 2018, 5:03 pm
≫ Next: "Nichts in der Welt wird so gefürchtet wie der Einfluss von Menschen, die geistig unabhängig sind.“ Albert Einstein (angeblich)
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Carl Friedrich von Weizsäcker: Eine unglaublich genaue Analyse aus dem Jahre 1983 - YouTube https://t.co/u7VtVzYOw9
— Erika Steinbach (@SteinbachErika) 15. Mai 2017


Ein anonymer Verschwörungstheoretiker, der glaubt, die Welt werde von einer "kleinen Clique" regiert,  behauptet, der Physiker Carl Friedrich von Weizsäcker hätte 1983 in seinem "letzten großen Werk 'Der bedrohte Frieden'" den Niedergang des Sowjet-Kommunismus vorausgesagt und sei dafür ausgelacht worden.

Daran ist nichts wahr. Der von rechtsextremen und von naiven Leuten verbreitete Text mit 12 angeblichen Prophezeiungen Weizsäckers strotzt vor großen und kleinen Fehlern, Irrtümern, Lügen und Unwahrheiten. Ein Video dieses Textes wurde seit 2012 von drei Dutzend anonymen Accounts auf Youtube hochgeladen (Link).

Carl Friedrich von Weizsäcker versammelte 1981 53 Artikel, die er zwischen 1945 und 1981 publiziert hat, in einem Buch mit dem Titel "Der bedrohte Friede" (ohnen "n"), das bis 1984 mehrere identische Auflagen erlebte. In keinem dieser 53 Artikel hat er den Niedergang des Sowjetkommunismus vorausgesagt und er ist deswegen auch nie ausgelacht worden.


 Anonym, 2007/2008:
  • "Carl Friedrich Von (!) Weizsäcker sagte in seinem letzten großen (1) Werk „Der bedrohte Frieden“ (2) erschienen 1983 (3)  im „Hanser-Verlag“, innerhalb weniger Jahre den Niedergang des Sowjet-Kommunismus  (4) voraus (- er wurde damals (5) ausgelacht).    (Anmerkung: Und dieses Buch ist offensichtlich auf Anweisung medial ignoriert worden) (6) Weizsäcker beschreibt die Auswirkungen einer dann einsetzenden “Globalisierung“, (obwohl es damals dieses Wort (7) noch nicht gab  ..."(Link)

 (1) Eine Sammlung von Artikeln aus 5 Jahrzehnten kann man nicht "letztes großes Werk" nennen; Carl Friedrich von Weizsäcker  publizierte nach 1983 noch ein Dutzend Bücher (Link).
(2) Die Artikelsammlung Weizsäckers hieß: "Der bedrohte Friede" (ohne "n")
(3) Das Buch erschien in der ersten, identischen Auflage 1981.
(4) Lüge: Weizsäcker sagt an keiner Stelle des Buches den Niedergang des Sowjet-Kommunismus voraus (Link).
(5) Lüge: Es gibt keinerlei Beleg, dass Weizsäcker ausgelacht worden wäre.
(6) Unwahrheit und Verschwörungsvermutung: Das Buch ist nicht "medial ignoriert" worden, zum Beispiel gab es eine lange Rezension in der 'ZEIT' vom 12. März 1982 (Link); die "Anweisung" ist das Hirngespinst eines Verschwörungstrolls.
(7) Unwahrheit: Das Wort 'Globalisierung' steht in deutschen Zeitungen seit mindestens 1978, zum Beispiel im 'Spiegel' am 18. Dezember 1978(Link)

 Alle 12 Prophezeiungen sind erlogen und in dem genannten Buch weder so noch so ähnlich zu finden (Link); die weit verbreiteten Lügen über das Buch haben es in Antiquariaten zum teuersten Buch Carl Friedrich von Weizsäckers gemacht. Verschwörungstheoretiker haben dafür eine alternative Erklärung:


Wegen Zensur und Verboten kostet das Buch auch nur ab 200 € aufwärts

Und es heißt natürlich "Der bedrohte Frieden" Sorry https://t.co/FMWb5iZ983
— Rapic2012 (@rapic2012) 25. Oktober 2017


_

Angeblich behauptete Carl Friedrich von Weizsäcker auch, ein Deutscher sei "absolut obrigkeitshörig", "des Denkens entwöhnt", "typischer Befehlsempfänger" und "ein Held vor dem Feind",  aber ohne "Zivilcourage!" Außerdem verteidige sich der typische Deutsche "erst dann, wenn er nichts mehr hat, was sich zu verteidigen lohnt. Wenn er aber aus seinem Schlaf erwacht ist, dann schlägt er in blindem Zorn alles kurz und klein – auch das, was ihm noch helfen könnte!! (Link)"

Alle diese abfälligen Stereotype eines simplen, wütenden Gemüts passen sowenig wie die 12 Prophezeiungen stilistisch zu dem höflichen Gelehrten Carl Friedrich von Weizsäcker und erinnern mehr an die einfältige Wut-Prosa jener Rechtsextremen, die diese Lügen verbreiten.

Ich habe verschiedene Auflagen von Carl Friedrich von Weizsäckers Buch "Der bedrohte Friede" (Hanser Verlag und dtv) in Wiener Bibliotheken durchgeblättert und - so wie einige andere - weder seine Prophezeiungen noch diese dämlichen Bemerkungen über Deutsche auf Papier oder in einem digitalisierten Text Weizsäckers gefunden.

______
Quellen:
"Frankreich. Im Teufelskreis", DER SPIEGEL 51/1978, 18. Dezember  1978 (Link)
Christoph Bertram: "Überleben in Frieden - Die Aufsätze Carl-Friedrich von Weizsäckers: Ethik als politisches Argument", Die ZEIT, 11/1982, 12. März 1982 (Link)
Carl Friedrich von Weizsäcker: "Der bedrohte Friede. Politische Aufsätze 1945-1981", Carl Hanser Verlag, München, 1. Auflage: 1981, identische Auflagen 3 u. 4: 1983; Lizenausgabe: "Der bedrohte Friede. Politische Aufsätze 1945-1981", dtv,  München: 1984, 2. Auflage, (alle Auflagen:) 648 Seiten
Carl Friedrich von Weizsäcker: "Der bedrohte Friede – heute", Hanser, München: 1994 (Manche behaupten fälschlich, die Prophezeiungen stünden in diesem Buch von 1994)
altermannblog.de:  "CFv Weizsäckers Voraussagen", 2013f.

Die Pseudo-Prophezeiungen (datiert meistens auf das Jahr 1983, machmal auch auf 1981 oder 1994) werden auf Facebook, Twitter und Youtube, durch Leserbriefe und Postings sowie durch vier Bücher (Link) verbreitet. Eine Google-Suche ergibt ungefähr 1000 Treffer; einige Beispiele für die Verbreitung der Kuckuckszitate, deren Wortlaut sich im Lauf der Jahre etwas veränderte:

Hans Peter Ackermann: "Verkauftes Land", Books on Demand, Norderstedt: 2009, S. 128  (Link)
Anonym (GFG): "Exodus: Aufbruch in eine neue Gesellschaftsordnung oder Warum der mündige Bürger für eine gerechte und friedvolle Gesellschaft eintreten muss",  Frieling Verlag, Berlin: 2015, S. 36ff. (Link)
2009: Anonym (Neue Gemeinschaft von Philosophen, Motto: "ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT!"):  "Selbst Carl Friedrich von Weizäcker (!) erkannte die Verschwörung - schon 1983!", "Reichsbrief" Nr. 8, 29. September 2009, S. 21 (pdf)
2008, Oktober?: Anonym (initiative vernunft. Impuls- und Informationsplattform für Mensch und Mitwelt in gemeinsamer Zukunft): "Carl Friedrich von Weizsäcker - 'Der bedrohte Friede - heute' (1983)"(Link) (Mit nicht auf dem ersten Blick ersichtlichem Hinweis, dass die Prophezeiungen in Weizsäckers Büchern nicht zu finden sind; der Link ihrer Quelle funktioniert nicht mehr.)
2008; November: querdenkerforum.de/forum: 01.11.2008, 03:18, Martin Schmidt gibt keine Internetquelle an, war aber nicht der Erste. Später berufen sich einige auf diese Quelle.
2010: lupocattivoblog.com
2012: http://www.spiegel.de/forum
2012: pravda-tv.com
2013: andreas-unterberger.at, anonymer Kommentar 
2014:  elo-forum.org 
2016:  prophezeiungsforum.de
2016: dasgelbeforum.net
2017: heise.de/forum 
pce.at/PDF
Twitter:  Dutzende anonyme Accounts
Youtube: (Link)  HomosapienFloraFauna 2012; (Link)antikriegTV 2013; (Link)  Mike Del Papa 2014 (Link)Wahrheit fuer Deutschland 2015;  seit 2012 mehr als 30 Videos mit demselben Ton aber zum Teil unterschiedlichen Fotos (Link).
Die Links zu den allerersten Verbreitungen aus den Jahren 2007/2008 funktionieren nicht mehr (Google).

________
Dank:
Ich danke Basso Continuo sehr für seinen Hinweis auf diese Pseudo-Prophezeiungen und seine  Recherchen. Dank auch an altermannblog.de,  der meines Wissens als Erster ausführlich auf diese Fälschungen eingegangen ist, sowie an Martha Bunk vom Hanser Verlag für ihre Auskunft.
 
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"Nichts in der Welt wird so gefürchtet wie der Einfluss von Menschen, die geistig unabhängig sind.“ Albert Einstein (angeblich)

May 7, 2018, 12:24 pm
≫ Next: "Der Zweck heiligt die Mittel." Niccolò Machiavelli (angeblich)
≪ Previous: "Der bedrohte Frieden." Carl Friedrich von Weizsäcker (angeblich)
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Pseudo-Albert-Einstein quote.

Dieses Zitat scheint erstmals im Jahr 2000 in einem Buchüber den Porsche-Manager Wendelin Wiedeking oder in einem im gleichen Jahr erschienen Ratgeberbuch für Manager dem Physiker Albert Einstein unterschoben worden zu sein, und wird seither - immer ohne Quellenangabe - durch unseriöse Zitatsammlung weiterverbreitet.

Das Zitat ist auf Englisch und in digitalisierten Büchern von Albert-Einstein-Kennerinnen wie Alice Calaprice nicht zu finden und auch das Jerusalemer Albert-Einstein-Archiv kann dieses Zitat "nicht als authentisch bestätigen".

Es ist also aller Wahrscheinlichkeit nach - so wie Dutzende andere Pseudo-Einstein-Zitate aus dem 21. Jahrhundert - ein Kuckuckszitat.


Varianten des Kuckuckszitats: 

  • "Nichts in der Welt wird so gefürchtet wie der Einfluß von Männern, die geistig unabhängig sind."
  • "Nichts auf der Welt wird so gefürchtet wie der Einfluss von Männern, die geistig unabhängig sind."   
  •  "Nichts auf der Welt ist so gefürchtet wie der Einfluss von Männern, die geistig unabhängig sind."
  • "Nichts auf der Welt wird so sehr gefürchtet wie der Einfluss von Männern, die geistig unabhängig sind."

_______
Quellen:
Alice Calaprice: "The Ultimate Quotable Einstein", Foreword: Freeman Dyson, Princeton University Press, Princeton and Oxford: 2011
E-Mail von Roni Grosz, Albert Einstein Archives, vom 7. Mai 2018
Albert Einstein unterschoben, zum Beispiel in:
Hermann Simon: "Geistreiches für Manager", Campus Verlag, Frankfurt am Main/ New York: 2000, S. 221 (Link) 
Stefanie Winter: "Die Porsche Methode: Die 10 Erfolgsgeheimnisse von Wendelin Wiedeking", (EA Ueberreuter , Wien: 2000),  Redline Verlag, München:  2013, S. 113 (Link)
Ralph Schneider: "Zitatenschatz Fische: 20. Februar bis 20. März. Für jeden Tag die besten Sprüche von 150 Fische-Persönlichkeiten der Zeitgeschichte", Humboldt Verlag, Baden Baden: 2006, S. 112 (Link)
Hans Werner Wüst: "Zitate u. Sprichwörter", Bassermann, München: 2010 ebook  (Link)
gutzitiert.de
beste-zitate.de
zitate.de 

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Dank:
Ich danke Roni Grosz, dem Leiter der Albert Einstein Archives der Hebrew University of Jerusalem, für seine Auskunft.
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"Der Zweck heiligt die Mittel." Niccolò Machiavelli (angeblich)

May 8, 2018, 2:04 pm
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Pseudo-Machiavelli quote.
Diese prägnante Wendung (Italienisch: "il fine giustifica i mezzi") kam Anfang des 19. Jahrhunderts auf und galt lange als geheime Maxime der Jesuiten. Heute wird sie oft Niccolò Machiavelli zugeschrieben, obwohl sie in seinen Schriften in diesem Wortlaut nicht vorkommt.

Da Machiavelli Politik ohne idealistische Zielvorstellungen beschreibt, passt das Sprichwort zu einigen seiner politischen Analysen und Ratschlägen und in seinem Werk "Discorsi" bekennt sich Machiavelli zu jener Einstellung, die das Sprichwort ausdrückt:
  • "... ein weiser Mann wird niemals jemanden tadeln wegen einer ungewöhnlichen Tat, wenn sie dazu dient, ein Reich in Ordnung zu bringen oder eine Republik zu gründen. Wenn ihn auch die Tat anklagt, so muss ihn der Erfolg doch entschuldigen".
    'Conviene bene, che, accusandolo il fatto, lo effetto lo scusi'
    Niccolò Machiavelli, "Discorsi", 1531 (Link)
Vorläufer dieses Spruchs findet man außer bei Machiavelli in den Schriften von Demosthenes, Ovid, Baltasar Gracián, Blaise Pascal und in jesuitischen Texten.

Heute bekennen sich Vertreter des Konsequentionalismus mehr oder weniger offen zu diesem Spruch, Gegner von Gewaltpolitik - wie Martin Luther King - und Kantianer lehnen ihn ab.


Demosthenes

  • "So auch im Staatsleben: wer eine günstige Gelegenheit nicht gehörig genutzt hat, der denkt nicht an das Gute, das ihm doch die Götter gewährten; den nach dem Erfolg am Ende beurteilt er alles, was ihm zu Gebote stand."
  • πρὸς γὰρ τὸ τελευταῖον ἐκβὰν ἕκαστον τῶν πρὶν ὑπαρξάντων κρίνεται.
    prós gár tó teleftaíon ekván ékaston tón prín yparxánton krínetai.
    Demosthenes, Erste Olynthische Rede, 11 gottwein.de/

Ovid

  • "Exitus acta probat."

    Nur Erfolg gibt uns recht.
    Der Ausgang wird's lehren.
    Man wird's beim Auskehren finden.
    Ende gut, Alles gut.
    The result justifies the deed.
    Ovid: "Heroiden", 2, 85 Phyllis an Demophoon  (Link)

Baltasar Gracián, Handorakel

  • "                 66
    Den glücklichen Ausgang im Auge behalten 

    Manche setzen sich mehr die strenge Richtigkeit der Maaßregeln zum Ziel, als das glückliche Erreichen des Zwecks: allein stets wird, in der öffentlichen Meinung, die Schmach des Mißlingens die Anerkennung ihrer sorgfältigen Mühe überwiegen. Wer gesiegt hat, braucht keine Rechenschaft abzulegen. Die genaue Beschaffenheit der Umstände können die Meisten nicht sehn, sondern bloß den guten oder schlechten Erfolg: daher wird man nie in der Meinung verlieren, wenn man seinen Zweck erreicht. Ein gutes Ende übergoldet Alles, wie sehr auch immer das Unpassende der Mittel dagegen sprechen mag. Denn zu Zeiten besteht die Kunst darin, daß man gegen die Regeln der Kunst verfährt, wann ein glücklicher Ausgang anders nicht zu erreichen steht."
    Baltasar Gracián: Handorakel,
    übersetzt von Arthur Schopenhauer, S. 41 (Link)







Blaise Pascal zitiert einen fiktiven jesuitischen Pater:

  • "wir verbessern die Lasterhaftigkeit des Mittels durch die Reinheit des Zwecks".
  • "so verbessern wir das Sündliche des Mittels durch die Reinheit des Zwecks".
    "nous corrigeons le vice du moyen par la pureté de la fin".
    Blaise Pascal: "Briefe an einen Freund in der Provinz", Siebenter Brief, Paris den 25. April 1656. Von der Methode der Jesuiten die Absicht zu lenken und von ihrer Erlaubnis zu tödten. S. 120 (Link);       (Link)  

    __________
    Quellen:
    Ovid: "Liebesbriefe / Heroides": Lateinisch - Deutsch, herausgegeben und übersetzt von Bruno W. Häutptli, Artemis und Winkler,  Sammlung Tusculum, Düsseldorf/ Zürich: 2001, S. 20f.  (Link)
    "Geflügelte Worte. Der Zitatenschatz des deutschen Volkes", gesammelt und erläutert von Georg Büchmann, fortgesetzt von Walter Robert-tornow, 22. vermehrte und verbesserte Auflage, bearbeitet von Eduard Ippel, Verlag der Haude u. Spenerschen Buchhandlung, Berlin: 1905,  S. 523f. (Link)
    "Balthazar Gracian's Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit", übersetzt von Arthur Schopenhauer (Nachgelassenes Manuscript), Brockhaus, Leipzig: 1877,  S. 41 (Link)
    Blaise Pascal: "Briefe an einen Freund in der Provinz", Siebenter Brief, Paris den 25. April 1656. Von der Methode der Jesuiten die Absicht zu lenken und von ihrer Erlaubnis zu tödten. S. 120 (Link)
    Paul Rée: "Der Ursprung der moralischen Empfindungen." Verlag von Ernst Schmeitzner, Chemnitz 1877, S. 52-65  (Link)
    Wikiquote: misquoted and misattributed
    Römische Sprichwörter (Link)



    Artikel in Arbeit.

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    Kap 18
    Ognuno vede quel che tu pari; pochi sentono quel che tu sei, e quelli pochi non ardiscono opporsi alla opinione de’ molti, che abbiano la maesta dello stato che gli difende; e nelle azioni di tutti gli uomini, e massime de’ Principi, dove non è giudizio a chi reclamare, si guarda al fine. (Link)


     Kap 19
    Però, uno prudente ordinatore d'una republica, e che abbia questo animo, di volere giovare non a sé ma al bene ...

        [M]en judge generally more by the eye than by the hand, because it belongs to everybody to see you, to few to come in touch with you. Every one sees what you appear to be, few really know what you are, and those few dare not oppose themselves to the opinion of the many, who have the majesty of the state to defend them; and in the actions of all men, and especially of princes, which it is not prudent to challenge, one judges by the result.      For that reason, let a prince have the credit of conquering and holding his state, the means will always be considered honest, and he will be praised by everybody because the vulgar are always taken by what a thing seems to be and by what comes of it; and in the world there are only the vulgar, for the few find a place there only when the many have no ground to rest on.


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    "Der muslimische Mann muss ständig der Sexualität nachgehen. Er muss sich entleeren, heißt es, und wenn er keine Frau findet, dann eben ein Tier …" Necla Kelek (angeblich)

    May 11, 2018, 3:43 am
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    Dieser Satz wird der Soziologin Necla Kelek seit 2010 unterschoben–: Sie hat ihn nie gesagt.

    • "Lamya Kaddor hat die religionskritische Autorin Necla Keleküber Jahre mit einem verfälschten Zitat desavouiert. Eine ganze Kohorte bekannter Autoren und Autorinnen von Hilal Sezginüber Wolfgang Benz, Cem Özdemir, Klaus Jürgen Bade bis hin zu Jakob Augstein hat das Gerücht bis zum Überdruss wiederholt."
      Thierry Chervel, 18. Dezember 2017: perlentaucher.de (Link) 
    Jörg Metes (Link) und Thierry Chervel (Link) haben die Entstehung und Verbreitung dieses rufschädigenden Falschzitats ausführlich analysiert und dokumentiert, Tobias Blanken (Link) hat den Fall zusammengefasst.
    _
    Außerdem hatte ich das hier im Dezember geschrieben; glaube noch immer, dass Kelek vor Gericht gute Chancen hat. https://t.co/ucQ9A3qWlRpic.twitter.com/kY8Xbo2oXP
    — Tobias Blanken (@Tobias_B) 11. Mai 2018



    _
    Die Soziologin Necla Kelek erhebt - zwecks Unterlassung - Klage gegen die Autorin @LamyaKaddor, der sie vorwirft, entstellende Zitate über ihre Einschätzung muslimischer Sexualmoral zu verbreiten. https://t.co/2R3jVGvGue
    — Perlentaucher Medien (@perlentaucher00) 11. Mai 2018

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    Quellen:
    Jörg Metes: "Lamya Kaddor stalkt Necla Kelek: Das Prinzip der gefühlten Wahrheit", 17. Dezember 2017: Ruhrbarone.de (Link)
    Thierry Chervel: "Stakkato der Infamie", 18. Dezember 2017: perlentaucher.de (Link)
    Tobias Blanken: "Die verlorene Ehre der Necla Kelek", 21. Dezember 2017: Salonkolumnisten.com  (Link)
    Thomas Thiel: "Lamya Kaddor gegen Necla Kelek: Wen schert schon, ob das Zitat stimmt?", 21. Dezember 2017: Frankfurter Allgemeine, FAZ.net (Link)  
    Thierry Chervel: "Menschenbilder", 11. Mai 2018:  perlentaucher.de (Link)
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    "Ein Mann kann Geschlechtsverkehr mit Tieren wie Schafen, Kühen, Kamelen haben. Jedoch sollte er das Tier töten, nachdem er seinen Orgasmus hatte." Ayatollah Khomeini (angeblich)

    May 11, 2018, 2:11 pm
    ≫ Next: "Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie." Friedrich Nietzsche (angeblich)
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    Pseudo-Ayatollah-Khomeini quote.

    Dieses Zitat wird seit 16 Jahren von Pseudo-Islam-Experten verbreitet, die weder Arabisch noch korrekt zitieren können. Als Quelle wird der 4. Band eines Buches von Ayatollah Khomeini angegeben, das der Meinung mancher Kritiker nach nur 2 Bände hat. Wie üblich bei Falschzitaten wird immer auf die Angabe von Seitenzahlen verzichtet.

    Der Satz taucht 2002 auf Englisch im Usenet auf, wird ab 2006 in islamkritischen Büchern zitiert und ist seit 2007 auch auf Deutsch nachweisbar. Von Anfang an wird das Werk von Khomeini "Tahrirolvasyleh" genannt, ein Werk, das in dieser Schreibweise Dutzende Male im Zusammenhang mit diesem Falschzitat zu finden ist, sonst aber nie. Die angebliche Quelle mit der eigenwilligen Rechtschreibung wurde offensichtlich immer nur kopiert und nie überprüft.

    Pseudo-Ayatollah-Khomeini-Zitat:

    2002
    •  "A man can have sex with animals such as sheep, cows, camels and so on. However he should kill the animal after he has his orgasm. He should not sell the meat to the people in his own village, however selling the meat to the next door village should be fine.
      From Khomeini's book, "Tahrirolvasyleh", fourth volume, Darol Elm, Gom, Iran, 1990"
      (Link)
     2007
    • "Ein Mann kann Geschlechtsverkehr mit Tieren wie Schafen, Kühen, Kamelen haben. Jedoch sollte er das Tier töten, nachdem er seinen Orgasmus hatte. Er sollte nicht das Fleisch an die Leute in seinem eigenen Dorf verkaufen; jedoch das Fleisch ins nächste Dorf zu verkaufen ist erlaubt.
      (Zitat aus Tahrirolvasyleh, von Ayatollah Ruhollah Khomeini; Band 4 Darol Elm, Ghom, Iran, 1990)"
      (Link)

    Die Urheber des Faschzitats sind unbekannt; verdächtigt werden Wahhabiten oder amerikanische Islamhasser.

    Das Zitat ist vielleicht als Persiflage eines Satzes entstanden, der wirklich von Ajatollah Khomeini stammen könnte und erstmals 1980 in einer unautoritisierten Sammlung von Fatwas und Aphorismen Khomeinis auf Englisch publiziert wurde:

    1980
    • "Wenn jemand Sodomie mit einer Kuh, einem Schaf oder einem Kamel begeht, werden deren Urin und deren Exkremente unrein und sogar ihre Milch darf nicht mehr länger getrunken werden. Das Tier muss dann so schnell wie möglich getötet und verbrannt werden, und der Preis muss vom Täter an den Eigentümer bezahlt werden.

      If one commits an act of sodomy with a cow, a ewe, or a camel, their  urine and their excrements become impure, and even their milk may no longer be consumed. The animal must then be killed as quickly as  possible and burned, and the price of it paid to its owner by him who  sodomized it"
      Ayatollah Khomeini (unautorisierte Ausgabe): "THE LITTLE  GREEN BOOK". Selected Fatawah And Sayings of The  Ayatollah Mosavi Khomeini, translated into English (from French) by Harold Salemson, with a special introduction by Clive Irving, Bantam Books (EA 1980), New York: 1985,  S. 25 (pdf)
    Ayatolla Khomeini spricht sich übrigens für Strafen bei erwiesenem Geschlechstverkehr mit Tieren aus, nach der vierten Verurteilung wegen Sodomie sogar für die Todesstrafe (Link). Auch deswegen ist das Zitat wahrscheinlich eine Erfindung und nicht nur, weil seit 16 Jahren trotz vieler Aufforderungen noch nie jemand einen seriösen Nachweis für die Quelle (mit Seitenangabe) nennen konnte.

    Ich halte dieses Zitat für eine billigen Scherz (" ... jedoch das Fleisch ins nächste Dorf zu verkaufen ist erlaubt"), der von naiven und fanatischen Leuten ernst genommen wird.


     _______
    Quellen:
    Imam Rouhollah Khomeini: "Tahir Al-Vasilah", Vol IV, translated into English by Sayyid Ali Reza Naqavi, Institute for Compilation and Publication of Imam Khomeini's (R.A.) Works, Tehran: 1390 A.H./ 2011 A.D., S. 258 f. (Link)
    Ayatollah Khomeini: "THE LITTLE  GREEN BOOK" Selected Fatawah And Sayings of The  Ayatollah Mosavi Khomeini, translated into English (from French) by Harold Salemson, with a special introduction by Clive Irving, Bantam Books, (EA 1980), New York: 1985, (unautorisierte Ausgabe) S. 25 (pdf edition 2011)
    Ernest Gellner: "Culture, Identity, and Politics", Cambridge University Press, New York: 1987, 1999, S. 134 (Link)
    Anonym: "Sodomie (Zoophilie) im Islam", 16. Dezember 2017 (Link) (Hilfreiche Quelle)
    Beispiele für das Falschzitat:
    2002: puertorico.com/forums (Erstmals im Usenet; der Link zur angegebenen Quelle funktioniert nicht mehr. )
    2003: shiachat.com/forum
    2006: Marvin Yakos: "Jesus, Jews and Jihad," xulon press, revised 3rd printing: 2006, S. 117 (Link) (Ayatollah Khomeini: Tahrirolvasyleh, Vol. 4 (Darol Elm, Gom, Iran: 1990)
    2007: politikforen.net/ (von politicallyincorrect.de)
    2007: uni-protokolle.de/foren
    2012: michael-mannheimer.net/2012/12
    2015: reddit.com/r/iran/
    2017: metapedia.org


    2007: economist.com/blogs : "Is Iran suicidal or deterrable?  A fabricated quote in the service of bombing Iran"
    islamWiki: "Legal status of bestiality in Islam"(Link)
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    Diese Quelle kann ich nicht einordnen:

    [2] The Shia's Promote beastility: "A man can have sex with animals such as sheep, cows,  camels and so on. However he should kill the animal after he has his orgasm. He should not sell  the meat to the people in his own village, however selling the meat to the next door village should  be fine.-Ayatollah Khomeini, Tahrirolvasyleh, fourth volume, Darol Elm, Gom, Iran, 1990. (From  Khomeini's book, "Tahrirolvasyleh" )" Undatiert; von Google auf 2001 datiert  (Link)

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    Dank:
    Ich danke dem mir unbekannten Autor von "Sodomie (Zoophilie) im Islam" (Link) für die Klarstellung.
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    "Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie." Friedrich Nietzsche (angeblich)

    May 13, 2018, 6:00 am
    ≫ Next: "Alles, was man schreibt, ist auch eine Liebesgeschichte." Thomas Bernhard
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    Gekürztes Friedrich-Nietzsche-Zitat.


    Dieses weit verbreitete Zitat ist eine nicht sinnentstellende, in den 1920er Jahren entstandene,  gekürzte Version eines Satzes von Friedrich Nietzsche.

    Diese gekürzte Version eines Nietzsche-Aphorismus wurde zum Leitsatz der Logotherapie des Psychiaters Viktor E. Frankl und auch Ingeborg Bachmann wurde von diesem Zitat "ein Leben lang begleitet", wie sie ihrem Verleger Siegfried Unseld erzählte.

     
    Friedrich Nietzsche, 1888

    • "Hat man sein w a r u m? des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem  w i e? — Der Mensch strebt 
      n i c h t  nach Glück; nur der Engländer thut das."

      Friedrich Nietzsche: "Götzen-Dämmerung: Sprüche und Pfeile", § 12., 1888 (Link)

    •  "Hat man sein Warum? des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie? Der Mensch strebt nicht nach Glück, wie die Engländer glauben. —"
      Friedrich Nietzsche, Nachgelassene Fragmente, Frühjahr 1888, NF-1888, 15[118]
    ("Engländer" sind in diesem Zusammenhang Utilitaristen wie Jeremy Bentham oder John Stuart Mill, die sich zu dem Grundsatz bekennen: "The greatest happiness of the greatest number is the foundation of morals and legislation.")

    Viktor E. Frankl


    1946
    • "Die Devise nun, unter der alle psychotherapeutischen oder psychohygienischen Bemühungen den Häftlingen gegenüber stehen mußten, ist vielleicht am treffendsten ausgedrückt in den Worten von Nietzsche: 'Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie'".
      Viktor E. Frankl, 1946 
      (Link)
     1957
    • "Ein Wort von Nietzsche war es, das man als Motto über die ganze psychotherapeutische Arbeit im Konzentrationslager hätte setzen können: 'Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.'"
      Viktor E. Frankl, 1957 (Link)

    1961
    • "There is much wisdom in the words of Nietzsche: 'He who has a why to live for can bear almost any how.'' I see in these words a motto which holds true for any psychotherapy'"
      Viktor E. Frankl, 1961 S. 101 (Link)

     

    Ingeborg Bachmann, 1971

     

    • "Es kommt mir eine Ahnung, daß er aus dem braunen Schulheft ist, auf dessen erste Seite ich in der Neujahrsnacht geschrieben habe: Wer ein Warum zu lebenhat, erträgt fast jedes Wie."Ingeborg Bachmann, Malina, 1971 (Link)


    • "Es [das Leben] ist auch ein Umhergehen in diesem Hohlraum, in dem das Ganze schon Platz hat, ein Weg zur Glan und die Wege entlang der Gail, auf die ganze Goria liege ich hingestreckt mit meinen Heften, ich kritzle sie wieder voll: Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie."
      Ingeborg Bachmann, Malina, 1971 (Link)

    • "... überhaupt Nietzsche. Sie [Ingeborg Bachmann] hat mir gesagt, daß sie ein Nietzsche-Wort ein Leben lang begleitet hätte; ja, sie hätte es für sich umformuliert: »Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.« Dies war ein Satz, den sie in ihr Tagebuch geschrieben hat. Jedes Neujahr gelesen und unter dem Christbaum gedacht. Auf das Nietzsche-Wort sei sie von einem Freund aufmerksam gemacht worden, und er hätte sie dann auch korrigiert."
      Siegfried Unseld über Ingeborg Bachmann, Chronik 1971
    --

    1923  
    • "Nietzsche sagt: ,Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie'." (Link)


    1985
    • "Das Wort stammt von Friedrich Nietzsche: „Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie". „Und wer kein Warum hat zu leben?" möchte man unwillkürlich nachfragen."
      (Link)
    1991
    • Von Friedrich Nietzsche stammt das Wort: „Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie."(Link)
    2003

    • "Wer ein Warum hat, dem ist kein Wie zu schwer."
     2018
    • "Wer ein Wozu zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie. (Nietzsche)"  (Link)
    ______
    Quellen:
    Friedrich Nietzsche: Digitale Kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe, basierend auf der Ausgabe von G. Colli und M. Montinari, Berlin/New York, de Gruyter: 1967ff., hrsg. von Paolo D’Iorio, "Götzen-Dämmerung: Sprüche und Pfeile", § 12, 1888(Link)
    Friedrich Nietzsche: "Götzen-Dämmerung oder Wie man mit dem Hammer philosophirt," Sprüche und Pfeile § 12,  Leipzig: 1889, in: Nietzsche Werke, Kritische Gesamtausgabe. Herausgegeben von Giorgio Colli und Mazzino Montinari, Sechste Abteilung, Dritter Band, Walter de Gruyter, Berlin: 1969, S. 54f. (Link)
    Der Neue Merkur, Band 7, Ausgabe 1, Efraim Frisch, Wilhelm Hausenstein 1923, S. 205(Link)
    Viktor E. Frankl: "Ein Psycholog erlebt das Konzentrationslager." Verlag für Jugend und Volk, Wien:  1946 (Seitenangabe fehlt noch)
    Viktor E. Frankl: "... trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager" (EA 1946) Vorwort von Hans Weigel 1977, Kösel, München: 2009, ebooks, o J  (Link)
    Viktor E. Frankl: "Man's Search for Meaning. An Introduction to Logotherapy", Beacon Press 1959,  Vorwort: Gordon W. Allport, Pocket Books, Simon and Schuster,  New York: 1963,  19th priniting: 1971, S. 164 
    Viktor E. Frankl: "Basic Concepts of Logotherapy", Confins de la psychiatrie, Band 4, S. Karger, Basel/ New York: 1961, S. 101 (Link)
    Ingbeorg Bachmann: "Malina", Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main: 1971, 1974, S. 225 und S. 307 
    Siegfried Unseld: "Chronik", Band 2 1971, Hrsg. von Ulrike Anders, Raimund Fellinger und Katharina Karduck, Suhrkamp Verlag, Berlin: 2014, S. 13f.
    Joachim Eberhardt: "'Es gibt für mich keine Zitate'. Intertextualität im dichterischen Werk Ingeborg Bachmanns", Studien zur deutschen Literatur, Band 165, Max Niemeyer Verlag, Tübingen: 2002, S. 336ff. (Link)
    wikiquote
    Politische Studien, Band 36, Ausgaben 279-284, Isar-Verlag. 1985, S. 113
    Universitas: Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Literatur, Band 46, Ausgaben 1-6; 535-540 Hrsg. von Änne Bäumer-Schleinkofer,  Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1991, S. 247 (Link)
    Ingo Reichardt, Anne Reichardt: "Treffende Worte: 3000 Zitate für Führungskräfte." Linde Verlag, Wien: 2003, S. 68 (Link)
    tagesrandbemerkung.at/2015/05/29
    lexikus.de/bibliothek/Zitate-von-Friedrich-Nietzsche
    zitate.de

    Artikel in Arbeit.
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    "Alles, was man schreibt, ist auch eine Liebesgeschichte." Thomas Bernhard

    May 16, 2018, 4:03 am
    ≫ Next: "Linke dürfen das." Anonym
    ≪ Previous: "Wer ein Warum hat zu leben, erträgt fast jedes Wie." Friedrich Nietzsche (angeblich)
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    Als ich dieses Thomas-Bernhard-Zitat zum ersten Mal auf Twitter sah und nicht gleich einen ernstzunehmenden Quellennachweis dafür fand, dachte ich mir, dies sei ein typisches Kuckuckszitat aus dem 21. Jahrhundert, auch weil in Thomas Bernhards Werken Liebesgeschichten bekanntlich nicht vorkommen.

    Ich bin dem Literaturwissenschaftler Hanno Biber von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften dankbar, dass er meine falsche Vermutung nach einer Anfrage per E-Mail gleich korrigierte.

    Thomas Bernhard hat diesen Satz 1978 zu dem Theaterkritiker Peter von Becker gesagt, nachdem Becker eine unausgesprochene Liebesgeschichte hinter Bernhards "Minetti"-Stück vermutete:

    Peter von Becker, 1978

    • "Ich sage Bernhard, ich habe schon in 'Minetti', so wie das Stück Minetti und Therese Affolter vor zwei Jahren gespielt haben, eine unausgesprochen angedeutete Liebesgeschichte gesehen. Thomas Bernhard antwortet darauf, und das ist ganz zu Anfang unserer Unterhaltung der erste Satz über das Beiläufige, Höfliche hinaus: 'Alles, was man schreibt, ist auch eine Liebesgeschichte.'"
      Peter von Becker: "Bei Bernhard. Eine Geschichte in 15 Episoden", 1978

    Hanno Biber hat mich auf noch einen Satz Thomas Bernhards in diesem Zusammenhang hingewiesen:

    Thomas Bernhard

    • "Andererseits höre ich noch, wie mein Großvater sagte,alles, was man schreibt, ist ein Unsinn."
      Thomas Bernhard: "Ein Kind", 1982 (Link); (Link)
    _______
    Quellen:
    Peter von Becker: "Bei Bernhard. Eine Geschichte in 15 Episoden",  in: "Theater 1978, Bilanz und Chronik eines Bühnenjahres'", Sonderheft von "Theater heute",  Berlin: 1978,  S. 80
    Thomas Bernhard: "Die Autobiographie", Werke, Band 10, Suhrkamp Verlag,  Frankfurt am Main: 2004, S. 477
    Twitter
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    Dank:
    Ich danke Hanno Biber (ACADEMIAE CORPORA, Österreichische Akademie der Wissenschaften) für seine Auskunft.
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    "Linke dürfen das." Anonym

    May 18, 2018, 3:25 am
    ≫ Next: "Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist." Immanuel Kant (angeblich)
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    Diese Wendung mit dem vorwurfsvollen Unterton ist anscheinend vor kaum 10 Jahren in FPÖ-nahen und rechtsextremen Gruppierungen entstanden und drückt die Klage darüber aus, dass Rechte in der Öffentlichkeit strenger beurteilt würden als Linke.



     2009
    • "Geschmacklose Judenwitze: Linke dürfen das".  unzensuriert.at
    2011
    • "irgendetwas mit dem Nationalsozialismus vergleichen (Linke dürfen das immer, selbstmurmelnd)". lepenseur-lepenseur.blogspot.co.at
    2013
    • "Die haben noch NIE eine Anzeige erhalten, denn Linke dürfen das. Linke dürfen auch stören, pfeifen, lärmen, Passanten belästigen und sie auffordern ..."  pi-news.net
    :
    :
    :  ...  Google
    -Erster Tweet:
    2012
    @WernerReisinger aber geh, linke dürfen das doch!!!
    — Alex Ander (@wien_zehn) 26. April 2012




    2014

    @AfD_MV Linke dürfen das+werden sogar noch mit dubiosen Preisen f Zivilcourage ausgezeichnet, wenn Sie Andersdenkende verhauen.@MaxMusil
    — 🐸gg.berlin🐸#470 (@gagaberlin) 27. Juli 2014





    2015
    @Junge_Freiheit @Fresse_Presse Linke dürfen das - Hauptsache keine sog. Rechten! Oder sind die Täter eingefahren? Ach! Sie sind wieder frei!
    — Horst Schaefer (@Horst1941) 12. Januar 2015




    2016

    Das ist gemeingefährlich. Würde Rechte das tun, wären es vermutlich Terroristen. Linke dürfen das, oder Herr Maas? pic.twitter.com/KbOKttzBtM
    — DenkBär (@Denkbaer) 1. Mai 2016







    2017

    Linke dürfen das.... gegen sie darf man sich nicht ungestraft oder ungesperrt wehren. https://t.co/E2eINChHYD
    — R.Bellarmina (@RBellarmina2) 17. Januar 2017


    Twitter

    2018


    Was den Rechtsextremen ihr "Gutmensch" und "Volksverräter", ist der rechtspopulistischen ÖVP ihre "demokratisch nicht legitimierte Spendenorganisation". #LinkeDürfenDas@GreenpeaceATpic.twitter.com/XZV6FhSr9G
    — FPÖ Fails (@fpoefails) 16. Mai 2018




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    Quellen:
    Google
    Twitter


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    "Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist." Immanuel Kant (angeblich)

    May 18, 2018, 1:56 pm
    ≫ Next: “You may have someone in your mind, someone in your heart, someone in your dreams, someone in your life, but I am your someone when you have no one.” Allah (angeblich)
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    Pseudo-Immanuel-Kant quote.
    Dieses Zitat klingt nicht nach dem Philosophen Immanuel Kant und stammt auch nicht von ihm, sondern wurde von einem unbekannten Witzbold, der vielleicht im Dienste einer Kaffeefirma stand, vor kaum 10 Jahren erfunden.

    Dieses Kuckuckszitat ist auf Facebook und auf Kaffee-Webseiten beliebt, und vor dem 21. Jahrhundert in keinem digitalisierten Text zu finden.

     Twitter:
    "Gott sei’s gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist."

    (I. Kant)
    — Thomas Stiegler (@StieglerThomas) 15. Mai 2018
     
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    Quellen:
    Google
    Immanuel Kant: "Kant’s Gesammelte Schriften",  Akademieausgabe, Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften, Berlin: 1900ff.  Reimer, ab 1922 de Gruyter; Elektronische Edition: Universität Duisburg 
    Beispiele für falsche Zuschreibungen an Immanuel Kant:
    aphorismen.de/zitat/96677  
    Frühe Zuschreibungen:
    2010: wachleute.de
    2012: its-coffeetime.de
    2013:  leo.org/forum

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    “You may have someone in your mind, someone in your heart, someone in your dreams, someone in your life, but I am your someone when you have no one.” Allah (angeblich)

    May 20, 2018, 1:32 am
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    Pseudo-Allah quote.


    Dieser Satz wird im Internet seit etwa 10 Jahren oft Allah zugeschrieben und manchmal so ähnlich auch dem christlichen Gott oder Jesus.

    Der Autor des Spruchs ist unbekannt und der Betreiber der Webseite"understandislam", der mit der muslimischen Tradition vertraut zu sein scheint, hält das Zitat für eine Lüge und bittet seine Leser, dieses falsche Allah-Zitat zu löschen.


    understandislam.tumblr.com, 2010



    • "Assalamu alaykum, 
      This quote: 'Allah says: 'You may have someone in your mind, someone in your heart, someone in your dreams, someone in your life, but I am your someone when you have no one.'
      has no reference, and it is a lie upon Allah.
      I would like to ask anybody who reblogged this, to delete it. "

      understandislam.tumblr.com
      , 21. November 2010
    _

    When your dad is Muslim and it’s Ramadan. He be sending me quotes. Love quotes. pic.twitter.com/kVaQJDdQvK
    — S. (@tweetswtweet) 19. Mai 2018



    _
    Tobias Hundt: "Teil von dir" 2012 (youtube)


    Dieser tröstende Spruch für Einsame ist erst um das Jahr 2005 aufgekommen und wurde ursprünglich anscheinend nicht Allah unterschoben.


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    Quellen:
    Google
    2010: understandislam.tumblr.com

    Ohne Zuschreibung an Allah:
    2006: textmates.blogspot.co.at/2006/07/
    2012: idlehearts.com/3695/    unknown

    2012: Tobias Hundt: "Teil von dir", 2012 (youtube):
    "Der HERR sagte, du hast vielleicht jemanden in deinem Kopf, jemanden in deinem Herzen, jemanden in deinen Träumen, jemanden in deinem Leben. Aber ... ich bin dein 'Jemand', wenn du niemanden hast." 

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    Dank:
    Ich danke Eduard Habsburg für den Hinweis auf dieses Kuckuckszitat.

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    Search

    "Nach einem guten Kaffee verzeiht man sogar den Eltern." Oscar Wilde (angeblich)

    May 21, 2018, 4:46 am
    ≫ Next: "Was kränkt, macht krank." Hildegard von Bingen (angeblich)
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    Pseudo-Oscar-Wilde quote.


    Dieses Bonmot wird Oscar Wilde erst im 21. Jahrhundert unterschoben und ist die Variation eines Satzes von Lady Caroline aus Oscar Wildes Komödie "A Woman of No Importance".


    Oscar Wilde

    • "HESTER. Lady Caroline, I had no idea it was your brother. I am sorry for the pain I must have caused you - I -
      LADY CAROLINE. My dear Miss Worsley, the only part of your little speech, if I may so term it, with which I thoroughly agreed, was the part about my brother. Nothing that you could possibly say could be too bad for him. I regard Henry as infamous, absolutely infamous. But I am bound to state, as you were remarking, Jane, that he is excellent company, and he has one of the best cooks in London, and after a good dinner one can forgive anybody, even one's own relations."

    • "Nach einem guten Dinner kann man jedem verzeihen, selbst seinen eigenen Verwandten."

      "Nach einem guten Mittagessen würde man allen verzeihen, selbst der eigenen Verwandtschaft."
      "Nach einem guten Diner kann man allen verzeihen, selbst seinen Verwandten. "
      Oscar Wilde: "Eine Frau ohne Bedeutung", II. Akt, 
      LADY CAROLINE
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    Quellen:
    Oscar Wilde: "A Woman of No Importance",  (1893) Toronto/ Boston: o.J., S. 75 (Link)
    Oscar Wilde: "Eine Frau ohne Bedeutung"
    Beispiele für falsche Zuschreibungen:
    2013: daracruz.de/2013/07/08
    2013: dict.leo.org/forum/
    aphorismen.de/
    onlinekunst.de/


    (In Arbeit.)
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    "Was kränkt, macht krank." Hildegard von Bingen (angeblich)

    May 21, 2018, 1:53 pm
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    Der Wiener Internist Max Herz  hat dieses Sprichwort, das einen uralten Gedanken ausdrückt, um 1930  in Vorträgen populär gemacht; ob er es allerdings geprägt hat, ist ungewiss.

    Eine Generation später zitiert es der Wiener Psychiater Erwin Ringel gerne, und weist zumindest einmal auf dessen Urspung bei dem Herzspezialisten Max Herz hin.

    In den letzten Jahren erwähnt es der Gerichtspsychiater Reinhard Haller öfters, schreibt das geflügelte Wort allerdings Hildegard von Bingen zu. In Zusammenhang mit Hildegard von Bingen taucht das Sprichwort anscheinend 2006 in einem Klappentext zur ihrem Buch erstmals auf; in ihren Texten ist es meines Wissens weder so noch so ähnlich zufinden.


    Der Frauenarzt und Sachbuchautor Josef Löbel, der, wie  Soma Morgenstern wusste, das Modell  für  den menschenfreundlichen, weisen, schachspielenden Doktor Skowronnek in Joseph Roths Roman "Radetzkymarsch" war, verwendet das Sprichwort in einem populärwissenschaftlichem Buch schon 1928  (Link), aber dieser belesene Dr. Löbel meint, es sei "ein altes Wort".  Er hat es also nicht geprägt (Link).

    Bis jetzt konnte es vor dem Jahr 1928 weder in Sprichwortsammlungen noch in digitalisierten Texten  gefunden werden.


    1928, anonym
    • "Was kränkt, macht krank."
      Josef Löbel, 1928 (Link)
    1929, Max Herz
    • "Die Lebensführung eines Herzkranken muss sich nach dem Grundsatz richten: Was kränkt, macht krank; was Freude bringt, macht gesund."
      Max Herz, 25. März 1929 (Link)
    1985, Max Herz
    • "Kreuzer: 'Was kränkt, macht krank.'  Ringel: 'Was kränkt, macht krank', kann man mit Max Herz sagen."
      Erwin Ringel,  Franz Kreuzer, 1985 (Link) 
    2006, anonym/ Bingen
    • "Es ist allgemein bekannt: «Alles was kränkt, macht krank.»"
      Werbetext für das Buch: Hildegard von Bingen - Heilkraft der Natur "Physica", 2006 (Link);

      Klappentext, August 2009 (Link)

    2015, Hildegard von Bingen
    • "Was kränkt, macht krank, hat schon Hildegard von Bingen gesagt."
      Reinhard Haller, 7. Dezember 2015 (Link)
    2017, Hildegard von Bingen
    • "Schon Hildegard von Bingen hat gesagt, ' Was kränkt, macht krank.'"
      Reinhard Haller: Kränkung - Der krankmachende Vertrauensverlust
       
      (Link) 

      Pseudo-Augustinus quote.

      Pseudo-Hildegard-von-Bingen quote.




      Da das geflügelte Wort weder so noch so ähnlich in den digitalisierten Texten Hildegard von Bingens zu finden ist, wird es ihr - so wie Augustinus - höchstwahrscheinlich irrtümlich zugeschrieben. Vielleicht stellt sich einmal heraus, dass es wirklich der Internist Max Herz geprägt hat.
      _______
      Quellen:
      Josef Löbel: "Haben sie keine Angst!: Vierzig Kapitel optimistischer Medizin", Grethlein und Company, Leipzig/ Zürich: 1928, S. 11 (Link)
      Max Herz:  (Link),  (Link) 
      Franz Kreuzer, Erwin Ringel: "Dürstende Knospen: Österreich: Brutstätte der Neurose, Heilstätte der Neurose", Deuticke, Wien: 1985, S. 35 (Link)
      Soma Morgenstern: "Joseph Roths Flucht und Ende. Erinnerungen." Hrsg. von Ingolf Schulte, Aufbau Verlag, Berlin: 1994,  S. 169 (Link)
      Reinhard Haller: Kränkung - Der krankmachende Vertrauensverlust, in:  Thorsten Adelt, Christian Metz: Im Sog der Angst – Wenn Vertrauen schwindet: Leidfaden 2017, Issue 3, S. 23 (Link) 
      Laotse oder Hippokrates?
      Hildegard von Bingen: "Heilkraft der Natur. 'Physica': Das Buch von dem inneren Wesen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe", übersetzt von  Marie L Portmann, Nachwort: Caecilia Bonn, Vorwort: Cyrill Bürgel, 2009
      (Link)

      ____
      Sprichwörtliche Verwendungen:
      Lärm macht krank, Arbeitslosigkeit macht krank, Mangel an Liebe macht krank, Stadtluft macht krank,  zu viel essen macht krank, eine große Tafel macht krank, Faulheit macht krank, den Blick nach Innen wenden macht krank, Arbeitsstress macht krank, (Wagner macht krank).
       

       _________
      Dank:
      Wikipedia-Mitarbeiterinnen bin ich für den Hinweis auf Soma Morgenstern dankbar.

      (In Arbeit.)
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      "Ein Psychiater ist ein Mann, der sich keine Sorgen zu machen braucht, solange andere Menschen sich welche machen." Karl Kraus (angeblich)

      May 22, 2018, 3:24 pm
      ≫ Next: "Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist." Immanuel Kant (angeblich)
      ≪ Previous: "Was kränkt, macht krank." Hildegard von Bingen (angeblich)
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      Pseudo-Karl-Kraus quote.

      Dieses Kuckuckszitat wird Karl Kraus seit ungefähr 10 Jahren - immer ohne Quellenangabe - unterschoben und ist in seinen digitalisierten Texten weder so noch so ähnlich zu finden.

      Das falsche Zitat wird auch durch Twitter-Bots verbreitet:




      __
      Pseudo-Karl-Kraus quote.



      _______
      Quellen:
      Google
      Twitter 
      Österreichische Akademie der Wissenschaften, AAC: "DIE FACKEL" von Karl Kraus (digitale Edition) 

      Frühe falsche Zuschreibungen:
      2007: chefkoch.de/forum/
      Der Jüdische Kalender, Ölbaum Verlag, Wien: 2007, S. 15 (Google)
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      "Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist." Immanuel Kant (angeblich)

      May 24, 2018, 5:09 pm
      ≫ Next: "Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.“ Georg Christoph Lichtenberg (angeblich)
      ≪ Previous: "Ein Psychiater ist ein Mann, der sich keine Sorgen zu machen braucht, solange andere Menschen sich welche machen." Karl Kraus (angeblich)
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      Entstelltes Immanuel-Kant-Zitat.
      In seinen letzten Lebensjahren war der Königsberger Philosoph Immanuel Kant verwirrt, er sprach manchmal nur mehr undeutlich und aus dieser Zeit sind einige Aussprüche Kants über das  Kaffeetrinken überliefert, die später etwas verändert zitiert wurden.

      • 1804: "Nun, darüber kann ich sterben;und in jener Welt will ich keinen Kaffee trinken." 
      • 1827: "Well, one can die after all: it is but dying; and in the next world, thank God! there is no drinking of coffee, and consequently no — waiting for it."
      • 2015: "Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist."

      Immanuel Kant konnte in den letzten Jahren seines Lebens nicht mehr klar denken; er hat 1799 - fünf Jahre vor seinem Tod - seine Freunde gebeten, ihn nunmehr wie ein Kind zu behandeln.

      Nach einem Sturz verzichtete er auch auf seine täglichen Spaziergänge und gestattete es sich in seinem letzten Lebensjahr Kaffee zu trinken, den er angeblich sein Leben lang schätzte, aber nie trank, da er das "Öl des Kaffees" für schädlich hielt.


      Wie sein Schüler und Freund Wasianski berichtete, blieb auch der alte  Immanuel Kant weiter höflich und freundlich, aber er wurde extrem ungeduldig und jede Bitte sollte "auf der Stelle" erledigt werden. Eine Minute zu warten schien dem achzigjährigen, altersdementen Kant wie eine Ewigkeit und es war nicht leicht für ihn, die Zeit zu ertragen, die vom Moment der Kaffeebestellung verging, bis der Kaffee endlich serviert und genug ausgekühlt war, um ihn zu trinken.

      Aus diesem letzten Lebensjahr Kants sind einige seltsame Kaffee-Sprüche überliefert, die heute oft ohne den notwendigen Hinweis auf das problematisch gewordene Zeitgefühl des alten Philosophen zitiert werden.


      Ehregott A. Ch. Wasianski: "Immanuel Kant in seinen letzten Lebensjahren", 1804:


      • "Pfeilschnell eilte der Bediente, den Kaffee in das schon kochende Wasser zu schütten, ihn aufsieden zu lassen und heraufzubringen; doch währte ihm diese kurze dazu erforderliche Zeit unausstehlich lange. Auf jede Vertröstung erwiderte er etwas anderes, und war wegen Abänderung der Formeln nie verlegen.

        Sagte man: Der Kaffee wird gleich gebracht werden, so erwiderte er: „Ja, wird; das ist der Knoten, daß er erst gebracht werden wird". Hieß es: Er kommt bald! so fügte er hinzu: „Ja! bald, eine Stunde ist auch bald, und so lange hat es schon nach der Zeit gedauert, als es auch bald hieß". Endlich sagte er mit stoischer Fassung: 'Nun, darüber kann ich sterben;und in jener Welt will ich keinen Kaffee trinken'.

        Er stand auch wohl vom Tische auf und rief zur Türe hinaus, und das ziemlich verständlich: 'Kaffee! Kaffee!' Hörte er endlich den Diener die Treppe heraufkommen, so rief er jauchzend: 'Ich sehe Land!' wie der Matrose vom Mastkorbe.

        Auch das Kaltwerden des Kaffees erforderte eine für ihn zu lange Zeit, ob er gleich in mehrere Tassen umgegossen wurde. War er endlich zum Genuß völlig fertig, so hörte man auch wohl ein 'Heisa Courage meine Herren!', bei dessen Aussprache, besonders des zweiten Wortes, er das r aus Freude außerordentlich schärfte, und wenn alles genossen war, ein: 'Und hiermit Basta!'welchen Ausdruck er mit einem Tempo, mit dem er die Tasse stark hinsetzte, gewöhnlich begleitete."
      Der englische Schriftsteller Thomas De Quincey hat die deutschsprachigen Erinnerungen der Freunde und Schüler von Immanuel Kant zu dem Buch "The Last Days of Immanuel Kant" verarbeitet, das sich weitgehend an die Vorlagen hielt, aber manche Zitate mit kleinen Zusätzen ergänzte.

      Thomas De Quincey: "The Last Days of Immanuel Kant" 1827:


      • "Sometimes it would happen, that the interest of conversation carried him past the time at which he felt the craving for it; and this I was not sorry to observe, as I feared that coffee, which he had never been accustomed to, might disturb his rest at night. But, if this did not happen, then commenced a scene of some interest. Coffee must be brought ‘upon the spot,’ (a word he had constantly in his mouth during his latter days,) ‘in a moment.’ And the expressions of his impatience, though from old habit still gentle, were so lively, and had so much of infantine naïveté about them, that none of us could forbear smiling.

        Knowing what would happen, I had taken care that all the preparations should be made beforehand; the coffee was ground; the water was boiling; and the very moment the word was given, his servant shot in like an arrow, and plunged the coffee into the water. All that remained, therefore, was to give it time to boil up. But this trifling delay seemed unendurable to Kant. All consolations were thrown away upon him: vary the formula as we might, he was never at a loss for a reply. If it was said—‘Dear Professor, the coffee will be brought up in a moment.’—’Will be!’ he would say, ‘but there’s the rub, that it only will be: Man never is, but always to be blest.’  



      • If another cried out—‘The coffee is coming immediately.’—‘Yes,’ he would retort,‘and so is the next hour: and, by the way, it’s about that length of time that I have waited for it.’ Then he would collect himself with a stoical air, and say—‘Well, one can die after all: it is but dying; and in the next world, thank God! there is no drinking of coffee, and consequently no—waiting for it.’ Sometimes he would rise from his chair, open the door, and cry out with a feeble querulousness—‘Coffee! coffee!’ And when at length he heard the servant’s step upon the stairs, he would turn round to us, and, as joyfully as ever sailor from the mast-head, he would call out—‘Land, land! my dear friends, I see land.’"
        (Link)
      Der Wortlaut des heute verbreiteten Kant-Kaffee-Zitats scheint eine Rückübersetzung von Thomas des Quinceys' englischer Version zu sein.
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      Quellen:
      Google
      C. A. Ch. Wasianski: "Immanuel Kant in seinen letzten Lebensjahren. Ein Beitrag zur Kenntnis seines Charakters und seines häuslichen Lebens aus dem täglichen Umgange mit ihm." (1804) In:   "Immanuel Kant. Ein Lebensbild nach Darstellungen der Zeitgenossen Jachmann, Borowski, Wasianski." Hrsg. von Alfons Hoffmann, Hugo Pfeffer, Halle a. S.: 1902, S. 326f. (Link)
      Thomas De Quincey: "The Last Days of Immanuel Kant."  1827, eBooks@Adelaide: 2015 (Link)
      Immanuel Kant: "Kant’s Gesammelte Schriften",  Akademieausgabe, Königlich Preußische Akademie der Wissenschaften, Berlin: 1900ff.  Reimer, ab 1922 de Gruyter; Elektronische Edition: Universität Duisburg 

      aphorismen.de/zitat/96677  

      2010: wachleute.de
      2012: its-coffeetime.de
      2013:  leo.org/forum
      (Korr. Fassung)

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      Twitter Thread
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      "Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.“ Georg Christoph Lichtenberg (angeblich)

      May 30, 2018, 3:44 am
      ≫ Next: "Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andere ihn begehen." Georg Christoph Lichtenberg (angeblich)
      ≪ Previous: "Gott sei's gedankt, in der nächsten Welt wird es keinen Kaffee geben. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kaffee zu warten, wenn er noch nicht da ist." Immanuel Kant (angeblich)
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      Pseudo-Lichtenberg quote.
      Dieses Kuckuckszitat taucht  in den digitalisierten Texten erstmals im Jahr 2002 auf (Link), und wird seither (immer ohne Quellennachweis) durch diverse unseriöse Zitatsammlungen weiterverbreitet.

      Es ist ein Kuckuckszitat, weil es in keiner Schrift des Göttinger Physikers Georg Christoph Lichtenberg und in keiner seriösen Zitatsammlung zu finden ist.

      Die Göttinger Lichtenberg-Gesellschaft hat es in ihre Liste der fälschlich zugeschriebenen Lichtenberg-Zitate aufgenommen (Link).

      Vielleicht hat der Tiroler Schriftsteller Raoul Schrott diesen Spruch Georg Christoph Lichtenberg als Erster unterschoben (Link).
      ________
      Quellen:
      Google Statistik: "Ungefähr 2 510 Ergebnisse"
      Lichtenberg-Gesellschaft, Göttingen: "'Lichtenbergs Enten.' Fälschlich Georg Christoph Lichtenberg zugeschriebene Zitate."pdf 
      Der Spruch wird auch Jerry Lewis (Link) zugeschrieben.
      aphorismen.de/zitat/14405
      Beispiele für falsche Zuschreibungen an Lichtenberg:
      Raoul Schrott:  "Von Schutzengeln und ihren Menschen: Geschichten und Bilder. " Sanssouci im Verlag Nagel u. Kimche, Zürich: 2002, S. 5  (Link)
      Ingo Reichardt, Anne Reichardt: "Treffende Worte: 3000 Zitate für Führungskräfte." Linde Verlag, Wien: 2003, S. 157 (Link) 
      Gutezitate.com
      Zitate.net

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